Nachruf:

Ein Großer des Berliner Tischtennissports hat uns verlassen. Horst Fischer ist tot. Er ist im Alter von 95 Jahren am 9. März 2016 verstorben.

 

Mehr als 60 Jahre war Horst Fischer mit dem Tischtennis - Sport verbunden. Mit der Gründung einer Tischtennisabteilung im Tennis Club Blau–Weiß-Britz im Frühjahr 1950, der heutigen Tischtennis–Abteilung des TTC–Berlin, begann für ihn eine „unendliche Tischtennisgeschichte“, die leider jetzt zu Ende ging.

 

Als er Ende 1951 die Leitung der Tischtennis–Abteilung des VfV Neukölln übernommen hatte, konnte er sich bestimmt nicht vorstellen, dass er bis zu seinem 80 Lebensjahr noch aktiv an der Vereinsführung beteiligt sein würde um danach als Ehrenvorsitzender gerne als Ratgeber für seine kompetenten Nachfolger zur Verfügung stand.

 

Aus dem VfV Neukölln, Verein für Volkssport, wurde dann die Tischtennis–Abteilung des TSC Berlin 1893 und endete schließlich in dem selbständigen Verein TTC Neukölln.

 

Horst Fischer stand für unermüdlichen Einsatz in der Vereinsführung. Ohne die Unterstützung seiner Frau Helga und den beiden Töchtern Jutta Baron und Gudrun Engel wäre dies nicht möglich gewesen.

 

Es war für ihn selbstverständlich, sich für alle Belange des Vereins 100-prozentig einzusetzen. Ob es um Bundesliga- oder Kreisligaprobleme ging, die Betreuung von Mannschaften, Organisation von Vereinsreisen, Beschaffung von Fördermitteln für den Verein oder dazusein für die vielfältigen, auch persönlichen Probleme der Mitglieder, ist er immer ansprechbar und einsatzbereit gewesen. Seine ruhige und gelassene Art, sich um alle Probleme zu kümmern, hatte zur Folge, daß er nicht nur für seine Familie, sondern auch für einen großen Teil langjähriger Mitglieder, der „Vati“ des Vereins war.

 

Sein Engagement für den Tischtennis-Sport brachte ihm viele Ämter aber auch Ehrungen ein. So war er viele Jahre im Rechtsausschuß des BTTV, dessen Vorsitz er von 1953 bis 1968 innehatte. Daneben war er noch jahrelang für den BTTV als Pressewart und Mitglied des Jugendausschusses tätig.

 

Für seinen großen persönlichen Einsatz sowohl auf Vereins- als auch auf Verbandsebene wurde er mit der silbernen und der goldenen Ehrennadel des BTTV sowie der goldenen Plakette des Bezirksamtes Neukölln, verbunden mit der Eintragung in das Goldene Buch des Bezirkes, ausgezeichnet. Die höchste Würdigung seiner ehrenamtlichen Arbeit erfuhr Horst Fischer durch die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

 

Die intensive Förderung der Jugend war ein Hauptbestandteil seiner Arbeit. Insbesondere lag ihm die weibliche Jugend am Herzen, aus der sich dann immer wieder der Nachwuchs für unsere erfolgreichen Damenmannschaften, die zeitweise in der höchsten deutschen Spielklasse auftraten, bildete. Aber auch die Herrenmann-schaften konnten sich in den letzten Jahren profilieren. Mit Stolz konnte Horst Fischer feststellen, daß auch die Herren gegen überregionale Gegner antreten mussten.

 

Die sportlichen Erfolge des Vereins sind so zahlreich, daß sie hier nicht aufgeführt werden können. Bemerkenswert ist, dass all dies weitestgehend ohne Sponsor möglich war. Im Vordergrund standen immer das gute Vereinsklima und die ausschließlich sportlichen Belange. Ein Beweis dafür, dass dieses Konzept erfolgreich ist, sind eine große Anzahl von Mitgliedern, die auch schon bis zu 60 Jahren dem Verein angehören und zum Teil lebenslange Partnerschaften gebildet haben.

 

Als langjähriges Mitglied des TTC Berlin-Neukölln ist es für mich ein Bedürfnis, im Namen aller Vereinsmitglieder Danke zu sagen. Danke für die großartige Lebensleistung von Horst Fischer. Er wird uns sehr fehlen. Wir werden ihn nie vergessen.

 

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am 19. April 2016 um 12.45 Uhr auf dem Ev. Kirchhof Rudow, Ostburger Weg 43 in 12355 Berlin statt.

 

Joachim Hesse